Erste-Hilfe-Kurs

BVHP2

Kurz vor unserem ersten Praktikum hatten wir, das Berufsvorbereitungsjahr Hauswirtschaft und Pflege, einen Ersten-Hilfe-Kurs über die Johanniter-Unfall-Hilfe. Wir entschieden uns für diesen Zeitpunkt, da manche von uns in Pflegeinrichtungen ihr Praktikum machen und wir für alle Fälle gerüstet sein wollten. Aber natürlich kann man dieses Wissen immer brauchen, denn jede/r von uns kann jederzeit zu einem Notfall dazukommen.

Unser Ersthelfer-Ausbilder kam mit guter Laune und jeder Menge Taschen um 8 Uhr und schon ging es los: Ward ihr schon mal Ersthelfer/in? Seid ihr schon mal zu einem Unfall gekommen?

Erstes Thema

Das war dann auch gleich unser erstes Thema am Vormittag, wie wir am Unfallort vorgehen:

Zuerst verschaffen wir uns einen Überblick über den Unfall, dann achten wir darauf, dass wir uns selbst nicht gefährden (stellen ein Warndreieck auf, ziehen eine Warnweste an…), ziehen den Verletzten aus dem Gefahrenbereich, setzen einen Notruf ab und dann helfen wir dem Betroffenen. Dabei helfen uns die 3 „A“s: Anschauen, Ansprechen und Anfassen! Dabei stellen wir fest, wo/wie die Person verletzt ist, ob sie bei Bewusstsein ist und ob sie atmet.

Wenn die Person atmet, aber nicht bei Bewusstsein ist, sorgen wir dafür, dass sie weiter atmen kann, dafür bringen wir sie in die stabile Seitenlage. Auch hier hatte unser Ausbilder wieder eine gute Merkhilfe: die 5 „K“s: Kaktus, Kuscheln, Knie, Kippen, Kopf. Dann übten wir: das Ankommen am Unfallort und die stabile Seitenlage. Jede von uns war einmal Ersthelferin und einmal Verletzte. Das war eine ziemlich lustige und sehr gute Übung, so dass wir alle „Verletzten“ gut in die stabile Seitenlage brachten.

So ging es weiter

Nach einer Pause lernten wir dann, was zu tun ist, wenn das Unfallopfer nicht mehr atmet. Dazu hatte unser Trainer „Little Anne“ mitgebracht, eine Plastikpuppe, an der wir die Herz-Lungen-Wiederbelebung üben konnten. Bevor man eine Herz-Lungen-Wiederbelebung macht, muss man natürlich wieder kontrollieren, ob die Person bei Bewusstsein ist und ob sie atmet. Ist das nicht der Fall, überstreckt man den Kopf des Unfallopfers, macht den Mundraum frei und beginnt mit der Wiederbelebung. Im besten Fall ruft gleichzeitig jemand den Notruf an. Bei der Wiederbelebung drückt man 30mal fest den Brustkorb, dann wird zweimal beatmet, dann wieder 30mal drücken usw. Das übten wir natürlich auch, jede von uns 2 Minuten. Es war total anstrengend, aber dafür lebensrettend ?!

Außerdem zeigte uns der Ausbilder, wie ein Defibrillator bedient wird. Diese Geräte hängen oft an öffentlichen Plätzen und helfen durch einen gezielten Stromschlag bestenfalls dem Herz seinen normalen Rhythmus wieder zu finden. Die Geräte sind leicht zu bedienen und sagen dem Ersthelfer ganz genau was er machen muss. Ganz schön praktisch!

Nach der Mittagspause arbeiteten wir in Gruppen und wurden zu Spezialistinnen für eine Erkrankung im Brustbereich (Herzinfarkt, Asthma, Insektenstich im Mundraum und Fremdkörper in den Atemwegen) und im Kopfbereich (Schlaganfall, Krampfanfall, Hitzschlag und Sonnenstich). Wir lernten die typischen Krankheitszeichen kennen und wie wir richtig Erste Hilfe leisten. Unsere Ergebnisse stellten wir in der Klasse vor und unser Ausbilder ergänzte, wenn wir was vergessen hatten.

Danach waren wir schon ganz schön platt, aber wir hatten noch ein Thema vor uns:

Wunden und ihre Versorgung: vom Nasenbluten über Fremdkörper im Auge, Säure-Verletzung, Stromunfall, Verbrennungen, Knochenbrüche, abgetrennte Körperteile, was so alles passieren kann und wir lernten, was dann zu tun ist um zu helfen.

Zum Schluss übten wir noch das Anlegen eines Druckverbandes.

Auch wenn es ein sehr langer Schultag war, haben wir mit viel Spaß eine Menge über Erste-Hilfe gelernt.