Studienfahrt nach Tulle/Limousin

der Fachklassen - Fachbereich Gastronomie am BAW – vom 28.09.-03.10.2015

Wir, die Auszubildenden der Fachpraktiker Küche und Fachkräfte im Hotel- und Gastgewerbe im 2. Ausbildungsjahr, starteten gemeinsam mit unseren Lehrkräften Herrn Gugganig, Frau Kriete und Frau Rauscher am Montag um 6.00 Uhr voller Erwartung unsere lange Busreise. Leider dauerte sie aufgrund des starken Verkehrs noch länger als geplant und erreichten unser Ziel Tulle erst um 22.30 Uhr.

Am Dienstag besuchten wir nach dem Frühstück die Berufsschule, René Cassin Lycée professionnel in Tulle. Nach der herzlichen und freundschaftlichen Begrüßung und einem Rundgang durften wir dort in der Kantine mitessen und erhielten so schon einen kleinen Einblick in das französische Schulleben. Am Nachmittag wurden wir von Vertretern der Bezirksregierung, Conseil Départemental de la Corrèze in Tulle herzlich empfangen. Unser Rundgang durch das Gebäude endete im modernen, beeindruckenden Sitzungssaal, welcher in die ehemalige Kapelle eingebaut ist. Hier erfuhren wir einiges über die französischen Verwaltungsabläufe bzw. über die politischen Zuständigkeiten.

Unser Tagesausflug am Mittwoch führte uns zuerst nach Limoges, wo wir die Porzellanmanufaktur Bernardaud besichtigten. Sehr anschaulich und verständlich zeigte und erklärte uns eine junge Dame die Herstellung des weißen Goldes.

Sehr interessant war natürlich für uns „Gastro-Leute“ der Besuch der bekannten Markthalle in Limoges. Dort wird sehr viel frischer Fisch, frisches Geflügel und Fleisch angeboten. Hier konnten wir fachsimpeln und unser Wissen testen. Einige nutzten sogar die Möglichkeit, frische Austern zu probieren. Beim anschließenden Mittagessen im angrenzenden Restaurant konnten wir nochmals die Topqualität der Lebensmittel auf unserem Gaumen schmecken.

Nachmittags erhielten wir eine deutschsprachige Führung in Oradur sur Glane  (Massaker von Oradour)  samt Ausstellungsräumen.

Das Massaker von Oradour am 10. Juni 1944 war ein durch die Waffen-SS verübtes Kriegsverbrechen an der Bevölkerung des französischen Dorfes Oradour-sur-Glane. Nahezu alle Einwohner wurden dabei ermordet, es gab nur sechs Überlebende Die Ruinen des im  2.Weltkrieges zerstörten Ortes und die dazugehörende Geschichte stimmten uns sehr nachdenklich und warfen bei vielen tiefgreifende Fragen auf.

Frankreich ohne Crepes geht nicht. So aßen wir zu Abend in Limoges in einer witzig eingerichteten Creperie zu Abend.

Mit gemischten Gefühlen starteten wir am Donnerstag in Richtung Schule. Wir sollten zusammen mit französischen Schülern praktischen Unterricht erhalten. Jeder überlegte insgeheim, ob er denn mithalten könne und wie man sich wohl verständigen würde. Schon nach einigen Minuten waren aber alle Bedenken verschwunden.  Mit Feuereifer (sowohl von uns deutschen  als auch von den französischen Schülern) wurde versucht sich zu verständigen. Es war faszinierend, was da alles zu Tage kam. Da unterhielten sich die einen in gebrochenen Deutsch oder Französisch, während sich andere auf Englisch oder sogar Spanisch austauschten. Notfalls wurde mit den Händen erklärt. Es waren alle mit Begeisterung bei der Sache. Wir sahen, dass in anderen Ländern genauso gearbeitet wird wie bei uns, und dass auch wir doch schon einiges können. Während die „Köche“ kochten, deckten die „Fachkräfte“ die Tische im angegliederten Bistro und Restaurant.

Zum anschließenden Mittagessen im Bistro, welches uns die französischen Auszubildenden servierten, lud uns die Schule ein.

Nach diesem anstrengenden Vormittag hatten wir Nachmittag nach der Besichtigung einer Chocolaterie keine Aufnahmekapazitäten mehr. Wir fielen nach dem Abendessen im Internat einfach nur noch in unser Bett. 

Am Freitag hatten wir ebenfalls nochmal praktischen Unterricht. Mit Begeisterung arbeiteten wir wieder mit den französischen Schülern zusammen. Gemeinsam (an einem Tisch) aßen wir mit den angefreundeten französischen Jugendlichen in der Kantine zu Mittag und tauschten dabei natürlich unsere Telefonnummern aus.

Brive

Am Nachmittag erhielten wir eine deutschsprachige Stadtführung in dem wunderschönen Städtchen Brive. Brive ist aber auch ein Städtchen  mit vielen Einkaufsmöglichkeiten. Diese nutzten wir natürlich aus, um das eine oder andere Souvenir zu kaufen. 

Unseren letzten Abend verbrachten wir in Tulle bei einem gemeinsamen Abendessen in der Altstadt. 

Nach einer Woche, bei bestem Wetter und sehr vielen verschiedenen Eindrücken, starteten wir am Samstag um 6.00 Uhr wieder Richtung Heimat. Ein letztes Highlight dieser Woche war das Frühstück auf einem Parkplatz, welches unser Lehrer Herr Gugganig mit französischen Köstlichkeiten auf einer Decke hervorzauberte.

 Um 21.30 Uhr kamen wir alle wohlbehalten, müde und erschöpft in Nürnberg an, von einer Reise, die allen in Erinnerung bleibt.  

Ein Dankeschön an unseren Busfahrer RAINER!!!

Der uns alle wohlhalten durch Frankreich kutschierte! 

Ein großes Dankeschön an Frau Rauscher, ohne Sie hätte diese Reise nicht stattgefunden!

Und natürlich wollen wir uns auch bei Herrn Emmunelle Jeaun, einem französischen Lehrerkollegen bedanken. Er hat für uns ein großartiges, abwechslungsreiches und vielseitiges Wochenprogramm zusammengestellt!